Emilia-Romagna (Italien)

Emilia-Romagna ist eine norditalienische Region, die sich von den Apenninen bis zum Fluss Po im Norden erstreckt. Bekannt ist die Region in erster Linie für ihre mittelalterlichen Städte, die reichhaltige Gastronomie und die Urlaubsorte an der Küste. Die Hauptstadt Bologna ist eine lebendige Stadt mit einer Universität aus dem 11. Jh. Viele Straßen und Plätze im mittelalterlichen Stadtkern sind von Arkaden gesäumt. Ravenna liegt unweit der Adriaküste und ist bekannt für seine in kräftigen Farben gehaltenen byzantinischen Mosaike.

Neben bedeutender Industrie (Ferrari, Lamborghini, Ducati etc.) erzeugt man auch wichtige Produkte für die Küchen der Welt, so z. B. den Parma-Schinken und den Balsamico-Essig. Es werden aber auch viele Käsesorten hier produziert, von denen der Parmesan wohl der bekannteste ist.

Zu unterscheiden sind die Küchen der beiden historischen Regionen Emilia-Romagna: Aufgrund der Jahrhunderte alten Autonomie ihrer Städte hat die Küche der Emilia eine lange, aber auch mehrere kulinarische Traditionen und einen ausgezeichneten Ruf für ihre Schmackhaftigkeit und den großzügigen Umgang mit den Gewürzen.

Die Küche der Romagna ist stark mit der ländlichen Tradition verbunden und ist im Gegensatz zur vorgenannten einfacher und rauer. Der aus Forlì stammende Philologe, Historiker und Anthropologe Piero Camporesi (1926-1997) schrieb einmal in seinem Buch La cucina popolare emiliano-romagnola: continuità e cambiamento ("Die Volksküche der Emilia-Romagna: Stetigkeit und Wechsel"): di gusto primitivo, quasi di fondo barbarico ("von einfachem Geschmack, im Grunde nahezu barbarisch").

Die Region Emilia, die nördliche der beiden, nimmt die fruchtbare Schwemmlandebene des südlichen Podeltas ein und ist eine der fruchtbarsten Gegenden Italiens. Riesige Obst- und Gemüsegärten und Kastanienwälder verlaufen an den Apenninhängen hinter den Urlauberstränden von Rimini, Cesenatico und Ravenna. Kaum eine italienische Region ist reicher an hausgemachten Pastagerichten: Lasagne al forno, Tagliatelle al ragù bolognese (Tagliatelle mit Bologneser Sauce), Agnolotti, Cappeletti, Ravioli und Tortellini, die massenhaft zu Weihnachten gereicht werden.

Aus der Emilia kommen auch der Mortadella-Käse, der luftgetrocknete Parma-Schinken, der ebenfalls luftgetrocknete Coppa. Wir finden hier auch den Pancetta, den Zampone Modena mit Linsen, Huhn, Kaninchen und Zicklein, die zu Ragouts verarbeitet werden. Aus dem nassen Element kommen Meerbarben, Meeräschen, Schwertfisch, Tintenfische und Seezungen. Eine bekannte Fischsuppe dieser und auch anderer italienischer Regionen ist der Brodetto. Natürlich dürfen Parma und Reggio nicht unerwähnt bleiben, wo der Parmigiano Reggiano herkommt, Italiens bekanntester würziger Hartkäse. Auch der Aceto balsamico kommt aus der Region, aus Modena.